Wien erhält den Access City Award als zweite österreichische Stadt – nach Salzburg im Jahr 2012.
Wien wurde der Access City Award 2025 für sein herausragendes Engagement verliehen, die Stadt für Menschen mit Behinderungen barrierefrei zu gestalten. Die Initiativen der österreichischen Hauptstadt zur Verbesserung des Zugangs zu öffentlichen Räumen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Informations- und Kommunikationstechnologien und öffentlichen Diensten haben das Leben von Menschen mit Behinderungen erheblich verbessert. Der umfassende Ansatz der Stadt, der soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit miteinander verbindet, ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie große Hauptstädte die Barrierefreiheit erfolgreich in alle Aspekte des städtischen Lebens integrieren können.
Helena Dalli, Kommissarin für Gleichheitspolitik, verlieh der Stadt Wien den Preis heute Morgen auf der Konferenz zum Europäischen Tag der Menschen mit Behinderungen 2024, die von der Kommission und dem Europäischen Behindertenforum organisiert wird. Der Access City Award feiert dieses Jahr sein 15. Jubiläum.
Spezifische Projekte wie barrierefreie Schwimmbäder, intelligente Ampeln und die Förderung der Integration in den Bereichen Wohnraum und Beschäftigung haben erheblich dazu beigetragen, Wien barrierefreier und inklusiver zu machen. Alle U-Bahn-Stationen und über 95 % der Bus- und Straßenbahnhaltestellen sind barrierefrei und es stehen taktile Leitsysteme, Niederflurfahrzeuge und multisensorielle Notfallsysteme zur Verfügung. Auch die Strategie „Inklusives Wien 2030“ und ihr kooperativer Ansatz, Organisationen von Menschen mit Behinderungen in die Entscheidungsfindung einzubinden, zeigt das starke Engagement der Stadt in punkto Barrierefreiheit.
Auf den zweiten Platz kam Nürnberg (Deutschland) für sein engagiertes und strategisches Konzept für Barrierefreiheit in Bereichen wie Verkehr, Beschäftigung, Sport und Freizeit, mit dem Ziel, das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) umzusetzen. Nürnbergs eigens eingerichteter Behindertenrat sorgt für die aktive Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in die Stadtplanung. Da das Jahr 2024 von den Olympischen und Paralympischen Spielen geprägt war, erhielt Nürnberg von der Kommission zusätzlich einen Sonderpreis für barrierefreie Sportinfrastrukturen, wobei in inklusive Sportzentren mit adaptierter Ausrüstung und Schulungen für Trainerinnen und Trainer für adaptiven Sport und inklusives Schwimmen investiert wurde.
Die Stadt Cartagena (Spanien) erhielt den dritten Preis für ihre Bemühungen, Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Tourismus und kulturelles Leben zu schaffen. So bietet die Stadt Menschen mit Behinderungen beispielsweise Hilfe beim Baden an beliebten Stränden, reservierte barrierefreie Plätze bei öffentlichen Veranstaltungen sowie barrierefreie Freizeit- und Spielplätze an.
Borås (Schweden) erhielt ebenfalls einen Sonderpreis, und zwar für seine Vorbildrolle im Bereich der baulichen Umgebung und im Verkehr. Damit werden das langjährige Engagement und die Initiativen der Stadt gewürdigt, die nationalen Barrierefreiheitsstandards bei öffentlichen Verkehrsmitteln, Straßen, Gebäuden und anderen Teilen der baulichen Umgebung deutlich zu übertreffen. Borås erhielt 2015 den Access City Award und ist weiterhin beharrlich um die Beseitigung von Hindernissen für Menschen mit Behinderungen bemüht.
Hintergrund
Laut Eurostat leben in der EU mehr als 100 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Barrierefreie Räume, sowohl physische als auch digitale, sind ein wichtiger erster Schritt zur Verwirklichung der Gleichstellung. Der Zugang zu Verkehrsmitteln, öffentlichen Gebäuden, Geschäften, Parks oder Websites ist für Menschen mit Behinderungen von entscheidender Bedeutung, damit sie ihre eigenen Entscheidungen treffen und selbstbestimmt leben können.
Seit 2010 werden mit dem Access City Award Städte ausgezeichnet, die der Barrierefreiheit Priorität einräumen. Die Auszeichnung ist auch Teil der Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021-2030, die den Aufbau eines barrierefreien Europas zum Ziel hat.
In diesem Jahr haben sich 57 Städte um die Auszeichnung beworben – die höchste Zahl von Bewerbungen in den letzten zehn Jahren. 33 davon wurden von nationalen Jurys in die engere Wahl gezogen. Anschließend wurden von der EU-Jury die vier Finalisten ermittelt.
Bisher mit dem 1. Preis ausgezeichnete Städte sind: 2024 San Cristóbal de La Laguna (Spanien), 2023 Skellefteå (Schweden), 2022 Luxemburg (Luxemburg), 2021 Jönköping (Schweden), 2020 Warschau (Polen), 2019 Breda (Niederlande), 2018 Lyon (Frankreich), 2017 Chester (Vereinigtes Königreich), 2016 Mailand (Italien), 2015 Borås (Schweden), 2014 Göteborg (Schweden), 2013 Berlin (Deutschland), 2012 Salzburg (Österreich), 2011 Ávila (Spanien).