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Stellungnahme zu „Lohn statt Taschengeld“

Der KOBV-Der Behindertenverband begrüßt die Entwicklungen

Die Gleichstellung der Arbeit von Menschen mit Behinderungen in Tages- und Beschäftigungsstrukturen (sogenannten „Behinderten-Werkstätten“) ist eine langjährige Forderung des KOBV. Entsprechend der UN-Behindertenrechtskonvention muss deren Arbeit kollektivvertraglich bezahlt und sozialversichert werden. Nur so kann eine Integration am (ersten) Arbeitsmarkt gelingen.

Dieser wichtige Schritt Richtung Inklusion von Menschen mit Behinderungen wurde jetzt vom Sozialministerium gestartet. Gestern wurde im Ministerrat die Initiative der Bundesregierung beschlossen, Projekte in Zusammenarbeit mit dem AMS und den Ländern anlaufen zu lassen.

„Das ist ein guter erster Schritt zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen am allgemeinen Arbeitsmarkt. Es bedarf aber noch der Erarbeitung der Details und Kriterien in der Richtlinie, um Lohn statt Taschengeld Realität werden zu lassen“, so der Präsident des KOBV und Vize-Präsident des Österreichischen Behindertenrates, Franz Groschan.

Die Bundesregierung stellt 36 Millionen Euro zur Verfügung, um Menschen mit Behinderungen in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren. Sozialminister Rauch möchte mit zusätzlichen Mitteln aus den Ländern insbesondere neue, aber auch bestehende Projekte wie „inklusive und integrative Arbeitsmodelle“ und Werkstätten*plus fördern.

Langfristig soll die berufliche Teilhabe von Menschen in Behinderten-Werkstätten durch “Lohn statt Taschengeld“ verbessert werden. Entsprechende Pilotprojekte sollen nun in den Bundesländern finanziert werden.

Wie wir kürzlich berichteten, bot eine Studie der Wirtschafts-Universität Wien (WU) die Grundlage für die Umsetzung dieser behindertenpolitischen Maßnahme. Die nun angestoßene Änderung betrifft rund 28.000 Menschen mit Behinderungen, die als arbeitsunfähig eingestuft sind und in Werkstätten tätig sind. Für ihre Vollzeit-Beschäftigung und Arbeit erhalten sie dafür nur 35-100€ Taschengeld im Monat. „Diese unfaire Praxis wird hoffentlich bald der Vergangenheit angehören“, so Groschan.

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